Köln Marathon 2025

05.10.2025 KölnMarathon 2025

 Epilog:

Im Sommer 2022 kam ich auf die glorreiche Idee, einen Marathon unter drei Stunden zu laufen. Die Form war seinerzeit gut und so meldete ich mich in Frankfurt an, da dort eine schnelle Strecke sein sollte und es nicht weit weg ist. Leider bekam ich vier Woche vor dem Wettkampf Corona, so dass ich den Start auf 2023 schieben musste.

2023 kam Torsten dann auf mich zu, ob wir nicht zusammen in Berlin starten wollen. Dort sollte die Strecke ja noch schneller sein, dazu ein starkes Feld. Also war der Plan dort die SUB3 anzugehen, als Backup stand der verschobene Start in Frankfurt einen Monat später. Also los.
Berlin ging bekanntlich mächtig in die Hose (3:05h), und dank der körperlichen Zerstörung in der Hauptstadt war auch das Unterfangen in Frankfurt wenig erfolgsträchtig (3:08h).

2024 meldete ich mich halbherzig in Köln an. Aufgrund eines langwierigen Bänderrisses beim Training für den RET50 war die Form im Herbst aber nicht ausreichend. Am Ende Stand eine 3:07 zu Buche. Ziel wieder verfehlt.

 Der Saga letzter Teil

2025 dann ein neuer Ansatz. Wieder hatte ich mich in Köln angemeldet. Das Training wurde aber vier Monate vor dem Wettkampf stark intensiviert. Regelmäßige 100er Wochen mit echt fordernden Einheiten brachten mich an meine Grenzen und dazu diese weiter rauszuschieben. Das Training lief aber voll nach Plan, meine Garmin diagnostizierte über vier Monate Formaufbau! Das war ich von der sonst eher launischen Uhr nicht gewohnt. In der letzten Taperwoche lief es dann nicht so optimal. Erst die Wettervorhersage: 12 Grad Regen und starker Wind. Dann hatte ich auf einmal starke Nacken/Rückenschmerzen. Dazu kam eine anklopfende Erkältung. Zum krönenden Abschluss habe ich mir dann zwei Tage vor dem Wettkampf den kleinen Zeh gebrochen.

Am Renntag ging es dann früh mit der Bahn in die Stadt. Am Ziel angekommen habe ich mich für das Rennen fertig gemacht und wollte meinen After Race Beutel abgeben. Torsten, mein persönlicher Supporter für den Tag, brachte den dann zur Abgabestelle. Erstens war es ordentlich am Regnen, so dass ich mich für die Zeit trocken unterstellen konnte, zweitens konnte ich so ein paar Meter sparen. Als er wieder da war, machten wir uns auf zum Start. Es ging im Strom mit hunderten weiteren Athleten am Dom vorbei über die Hohenzollernbrücke zum Deutzer Bahnhof. Bisher lief alles nach Plan, wir hatten noch 15 Minuten bis zum Start. Ich stellte mich in den ersten Startblock und wartete darauf, dass es endlich losgeht. Monate, wenn nicht Jahre des Trainings galt es nun in diesem Moment auf die Straße zu bringen. Noch fünf Minuten, ich ziehe die Regenjacke aus und werfe sie Torsten an den Rand. Der Regen hat aufgehört und es kommt doch glatt die Sonne raus. Perfekt. In der Menge sind der Wind und die Temperatur nicht so schlimm. Noch eine Minute. Das Feld wird langsam nervös. Es schiebt sich alles noch ein paar Meter zur Startlinie. Aus den Boxen ertönt der Sprecher und beginnt den Countdown. 10....3-2-1 los. Nach ein paar Sekunden antraben geht es durch den Startbogen und ich starte meine Uhr.

In den ersten Metern zur Brücke ist es richtig eng und das Feld nervös. Ich achte darauf, dass ich nirgendwo drauftrete und umknicke. Das Rennen beginnt schließlich gerade erst. Auf der Brücke kommt der Wind hart von links. DAs bedeutet die Rheinuferstraße nach Rodenkirchen wird ordentlich Gegenwind sein. Der erste Kilometer auf der Brücke ist rum. 4:08m. Perfekter Start. Ich hole die Pacer mit den 3:00 Fähnchen ein und beschließe erst mal mich für den Gegenwind Part schön im Feld zu verstecken. Die Taktik geht auch gut auf. Auf den ersten 6 Kilometern merke ich kaum den Wind. In Rodenkirchen wird es das erste Mal wieder voller. Am Marktplatz steppt der Bär. Es geht aber auch schon bald wieder zurück und ich bleibe weiter in der Gruppe. Die Pace liegt so zwischen 4:11 und 4:15 und es fühlt sich gut an. Zehn Kilometer gehen mit 41:53m durch. Alles läuft nach Plan.

Apropos Plan. Bei Kilometer 11 ist der erste Treffpunkt mit Torsten. Ich merke, daß die Gruppe viel zu groß ist, um kurzfristig die Straßenseite zu wechseln. Wir hatten leider auch nicht besprochen auf welcher Seite er stehen soll. So setze ich mich mit einem kurzen Zwischensprint vor die Gruppe, wo ein kleines Loch ist. Kurze Zeit später steht Torsten am vereinbarten Punkt. Frisches Gel aufnehmen und weiter. Der Plan ist es, alles 20 Minuten ein Gel zu nehmen. Weiter gehts am Chlodwigplatz vorbei zum Heumarkt. Dann die leichte Steigung zum Neumarkt. Ich hatte mich an eine kleine Gruppe geklemmt, die vor den 3Stunden Pacern lief. Das Tempo war hier etwas höher. So gingen die nächsten Kilometer alle in 4:04-4:08 rum. Etwas schneller als gedacht, aber ich fühlte mich gut. Es ging auf die Innere Kanalstraße zur Uni. Nächster Treffpunkt mit Torsten, aber ich sehe ihn nicht. Kein Problem, habe ja noch ein Notfallgel dabei. In der Runde in Sülz nehme ich das. Dritter Treffpunkt mit Torsten, wo ist er? Scheiße. Ich werde ein wenig nervös. Die zweiten zehn Kilometer gehen mit 40:25 vorbei, der Halbmarathon mit 1:28:30h. Ich habe jetzt 90 Sekunden Vorsprung. Bei Kilometer 23 steht immer meine Mutter, dieses Jahr mit meiner Tante. Ein kurzer Wink und es geht auf die Aachener Richtung viertem Treffpunkt. Hier wäre Zeit für das nächste Gel. Wenn Torsten da ist, ist alles im Lot. Mein Blick wandert von links nach rechts aber ich finde ihn nicht. Ist dem was passiert?  Gabs einen Notfall? Verdammt. Es kommen Rudolphplatz und Friesenplatz. Leichte Vorstufe der Eskalation am Streckenrand. Andauernd höre ich meinen Namen. Die Gedanken kreisen um die Verpflegung. Ab jetzt gibts Bananen am Verpflegungspunkt. Wollte ich zwar nicht essen, aber besser als nix. Fünfter Punkt mit Torsten – nicht da. Ich nehme etwas Tempo raus und überlege, was ich machen kann. Vielleicht einem anderen Supporter ein Gel aus der Hand reißen, Geld bieten? Ach ich hab ja nix dabei…. Auf der Venloer kommt das nächste Stimmungsnest. 100 Meter Tour de France Feeling. Danach die letzte Hoffnung auf Torsten. Ich sacke innerlich etwas zusammen. Womöglich alles für die Katz?

Der nächste Verpflegungspunkt kommt in Sicht und ich laufe ihn auf der Seite an. 50 Meter davor gucke ich zufällig nach rechts. TOOOOOORSTEEEEEEEEEEEEEEN. Er sieht mich und spurtet an meine Seite. Endlich zwei Gels, eins direkt verschlungen und eine Softflask mit Powerrade. Es fällt gefühlt ein 10kg Rucksack ab und es geht weiter am Mediapark vorbei. Die dritten 10km sind trotz allem mit 41:44 voll im Plan. Torsten steht am nächsten Punkt und drückt mir wieder zwei Gels in die Hand. Damit ist die Verpflegung gesichert. Es geht raus nach Niel. Das Feld hat sich etwas gelichtet, so dass ich immer wieder voll im Wind stehe. Ich versuche immer wieder Windschatten zu finden, aber es funktioniert mehr schlecht als recht. Bei Kilometer 33 sind es noch neun ins Ziel. Einstellig! Aber diese neun Kilometer sind genau so anstrengend, wie die 33 davor. Meine Oberschenkel melden auch dezenten Unmut ob des ständigen Antreibens, aber insgesamt bin ich noch nicht am Limit.

Kilometer 35. Ich habe den Vorsprung vom Halbmarathon gehalten und rechne aus, wie schnell ich die letzten sieben Kilometer laufen muss für SUB3. Es sind 4:30m, das fühlt sich gut an. Zum ersten Mal kommt die Zuversicht etwas raus. In Berlin bin ich an dieser Stelle explodiert, aber danach fühlt es sich nicht an. Als ich bei Kilometer 37 etwas verwundert auf die Uhr sehe, wundere ich mich wo denn die 36 war. Geil, nur noch fünf. Ich krame das letzte Gel raus, trinke nochmal ordentlich am Verpflegungspunkt und weiter. Noch vier Kilometer, kurz gerechnet, es reichen ab jetzt 4:50m! Von der Seite höre ich lautstark meinen Namen. Michael, Emina und Kathrin peitschen mich nach vorne und ich gebe die letzten Reserven frei. Die zwei Kilometer auf dem Ring fliegen in 4:00m nur so dahin. Als ich am Rudolphplatz abbiege bin ich sicher, dass es klappen wird. Ich hole nochmal alles raus. Kilometer 41 in 3:50m. Die Beine brennen. Zu früh zu schnell? Nein, heute reicht das. Auf der Hohe Straße sehe ich die Domspitzen. Das Ziel ist nah, die Kraft schwindet. Es geht um die letzte Kurve. Da ist der rote Teppich. Mir gehen fast die Beine weg. Ich kann mich nur mit Mühe aufrecht halten. Sofort reduziere ich das Tempo und wanke ins Ziel und danach zu Boden.

Mir fehlt sogar die Kraft meine Uhr zu stoppen. Sofort sind die Sanis da und holen mich wieder auf die Beine. Zitternd trinke ich eine Cola – und drücke meine Uhr ab. 3:03... Nach kurzem Check der Online Ergebnisse: 2:56:36h. Geil, das war doch deutlich unter drei Stunden. Es hat endlich geklappt.

Ich scrolle durch das Ergebnis und kann es kaum glauben. Mein erster Marathon mit negativ Split. Der zweite Halbmarathon war mit 1:28:07h 22 Sekunden schneller als der erste. Die 5km Splits sind alle innerhalb von 30 Sekunden. Ich bin insgesamt auf Platz 199 von über 10.000 Startern. In meiner Altersklasse reichte es zum kölschen Platz 11 von 501 Finishern.

Mission accomplished – start off-season!

 

so far
#keeponrunning

 

KölnTriathlon 2025

07.09.2025 KölnTriathlon 2025

 

Vierter Köln-City-Triathlon. Seit ein paar Tagen ist klar, dass es super Wetter am Sonntag wird und ich freue mich schon, dass es endlich wieder raceday ist. Nachdem es letztes Jahr unfassbar voll auf der Strecke war, befinde ich mich dieses Jahr zum ersten Mal nicht in der letzten, sondern in der ersten Startwelle. Das verspricht auf jeden Fall auf dem Rad etwas mehr Platz.

Ich mache mich also auf den Weg nach Deutz zum Eventgelände, um mein Rad einzuchecken und alles für die Wechsel vorzubereiten. Der Himmel ist strahlend blau und auch die Temperatur ist sehr angenehm. Nachdem alles fertig ist gehe ich die zweieinhalb Kilometer zum Schwimmstart. Schön locker. Möglichst viel Kraft in den Beinen lassen. 

Am Start angekommen zwänge ich mich in meinen Neo und begebe mich zum Vorstart. Es geht durch das Haie Maul der Kölner Haie in den Deutzer Hafen. Ganz schön voll hier. Insgesamt sind 1400 Athleten für die Olympische Distanz gemeldet. Nach kurzer Zeit im Wasser erfolgt der Startschuss. Die ersten 100 Meter sind eine wahre Wasserschlacht. Vorne, hinten, links und rechts fliegen Arme und Beine vorbei. Ich versuche mich möglichst schnell nach links in die Strömung zu begeben, aber um mich herum ist alles mit aufgeschäumten Wasser voll, so dass es etwas dauert, bis ich mich befreien kann. 

Nach ein paar Minuten habe ich mich endlich freigeschwommen und meinen Rhytmus gefunden. Der Rhein hat eine angenehme Temperatur. Nach links atmend habe ich immer den Dom im Blick. Wenn man unter einer Brücke herschwimmt ist es faszinierend, wie schnell die über einem vorbeizieht. So langsam kommt das Ziel in den Blick. Ich versuche den Ausstieg anzusteuern, aber neben mir taucht ein weiterer Schwimmer auf, der mich nicht die ideale Linie nehmen lässt. Als es wieder in die waagerechte geht, gucke ich auf die Uhr: 20 Minuten vorbei. Ich liege hervorragend in der Zeit.

Aktuell liege ich auf Platz 91. Also möglichst schnell zu meiner neuen Wettkampmaschine. Die wartet schon ungeduldig darauf, endlich von der Leine gelassen zu werden. 

Nach kurzem Einrollen in der Überholverbotszone geht es über die Deutzer Brücke Richtung Leverkusen. Von Anfang an gebe ich Druck auf das Pedal und kann einen nach dem anderen einsammeln. Der Wind kommt von hinten und ich habe teilweise über 50 km/h auf dem flachen Kurs auf dem Tacho. Das Rad fühlt sich hervorragend an.

Als es um den Wendepunkt geht bläst der Wind plötzlich von vorne. Bis hierhin habe ich einen Schnitt von 42 stehen, aber mir wird schnell klar, dass das bald sinken wird. Ich nehme den Kopf runter und versuche mich möglichst klein zu machen. Mein Leistungsschnitt liegt bei 255 Watt. Das damit bin ich voll zufrieden. Nach 59:28m komme ich wieder in die Wechselzone. In der Gesamtwertung liege ich jetzt in den TOP10. Die insgesamt sechstbeste Radzeit hat mich hier weit nach vorne gebracht.

Der zweite Wechsel läuft gewohnt schnell von der Hand. Auf der Laufstrecke nehme ich die Beine in die Hand und gebe direkt Gas. Wie immer fühlt sich der erste Kilometer wie auf Eiern an. Mit einer Zeit von vier Minuten bin ich aber auf Kurs und versuche mich in der Pace einzurichten. Die Laufstrecke wird jetzt deutlich voller, da ich auf die Mitteldistanzathleten auflaufe. Dadurch ist es auch schwierig zu sehen, wo ich liege. Nach der ersten Runde nehme ich ein Gel und versuche das Tempo etwas zu forcieren. Gefühlt geht die Anstrengung hoch, die Pace bleibt allerdings gleich. Als es zum zweiten Mal vom Dom weggeht, werde ich zum ersten Mal am heutigen Tag überholt. Und das mit einem Tempoüberschuss, dass ich nicht mal daran denke dran zu bleiben.

Wo ich jetzt wohl liege? Reicht es für die TOP10 im Ziel? Der letzte Kilometer wird mein schnellster. Trotzdem werde ich 400m vor dem Ziel noch ein zweites Mal überholt. Ich laufe ins Ziel und drücke bei 2:02:38h die Uhr ab. Neuer Rekord auf der Olympischen Distanz und auch in Köln. Allerdings waren die Strecken dieses Jahr etwas anders. Trotzdem. Es war ein super Wettkampf und ich bin voll zufrieden.

Im Ziel unterhalte ich mich mit dem schnellen Athleten, der mich am Dom gecatcht hat. Er ist Laufcoach und gibt mir noch ein paar Tips für den Köln Marathon in vier Wochen. Als ich dann auf die Ergebnisliste schaue, fange ich an zu grinsen: Gesamt Neunter von 1.400! In der Altersklasse M45 werde ich zweiter. 

Insgesamt war es ein Super Wettkampf.

Noch vier Wochen bis zum Köln Marathon...

so far
#keeponrunning

 

Indeland Triathlon 2025

29.06.2025 Indeland Triathlon

 Am Sonntag stand das Triathlon Highlight für dieses Jahr auf dem Programm: Die Mitteldistanz beim Indeland Triathlon. Nachdem ich im letzten Jahr dort einen meiner besten, wenn nicht sogar den besten Wettkampf meiner Karriere gemacht habe, war ich skeptisch an diese Leistung anknüpfen zu können.

Mein neues Wettkampfrad, gerade zwei Wochen alt, war noch nicht zu 100% eingestellt. Die Scheibe für hinten kam leider beschädigt bei mir an, so dass ich auf diese im Rennen verzichten musste. Das Wetter war allerdings super angesagt. So ging es dann am Sonntag Morgen nach Aldenhoven.

Nachdem ich meine Startunterlagen abgeholt hatte, platzierte ich die Laufsachen in T2 und merkte mir, in welchen Gang ich später einbiegen muss. Bei einer Wechselzone für über 2000 Teilnehmer ist das nicht ganz unwichtig. Danach machte ich mein Rad startklar und radelte entspannt zum Blausteinsee. Der ist knapp 9 Kilometer entfernt, so dass man schon etwas Zeit dafür einplanen muss. Das Rad in T1 eingecheckt, alles arrangiert und ein noch kurz zur diesjährigen Dixi-Besichtigung – wie immer: Ein Traum.

Ich hatte noch etwas Zeit und versuchte mich so viel wie möglich im Schatten aufzuhalten, in der Sonne konnte man es kaum aushalten. Dann ab in den Neo und zum Start in den See. Das war wirklich sehr angenehm. Ein Schuss und es ging los. Ich hatte mich extra weit am Rand einsortiert, da ich dem Geprügel zu Beginn damit aus dem Weg gehen wollte. Nach ein paar Zügen kam ich schnell in meinen Rhythmus. Das Wasser war super angenehm. Spoiler: Es sollte temperaturtechnisch auch die beste Zeit des Tages bleiben. Nach einiger Zeit kam ich zu Wendeboje, mehr als die Hälfte geschafft. Läuft. Auch der Rückweg ging gut von der Hand. Langsam konnte man den Ausstieg erkennen. Der kam langsam näher. Auf den letzten hundert Meter wurde es etwas voller, so dass ich zweimal Wasser schlucken musste. Nach 34 Minuten guckte ich etwas ungläubig auf die Uhr. Krass, das war für mich ein TOP schwimmen, also auf zum Rad.

Der Weg dorthin, ich nenne es die Wechselzone des Todes, muss man aber erst mal ein paar Minuten steil bergan laufen. Dabei sich schon mal halb aus dem Neo schälen und Schwimmbrille, Badekappe, Ohrstöpsel und Nasenklammer jonglieren. Regelmäßig habe ich bei diesem Triathlon den höchsten Puls, wenn ich am Rad ankomme. Schnell in die Radschuhe, Helm auf und ab geht`s zum schnellsten Part des Tages.

Auf dem Rad versuchte ich direkt etwas Druck zu machen. Die ersten Kilometer auf einem kleinen Feldweg sind aber mit vielen 90 Grad Kurven etwas technisch. Dann ging es auf die erste Runde. Erst mal mit Rückenwind lief der neue Hobel wie eine Eins. Kilometer 20 passieren ich nach 29 Minuten. Alles im Plan. Danach wird es etwas langsamer, der Wind dreht und kommt mehr von vorne. Dazu geht es in den Tagebau und es gibt ein paar fiese Anstiege mit teils 10% Rampen. Nach 38Kilometern kam die Verpflegungsstelle am Kraftwerk. Ordentlich Wasser nachtanken, meine Gelflasche ist halb leer, so wie geplant. Auf der zweiten Runde wird die Strecke voller. Die Kurz- und Sprintdistanz Athleten mischen sich zu den Mitteldistanzlern. Ich muss wesentlich mehr überholen und verliere etwas den Rhythmus. Außerdem wird es langsam auch wirklich warm. Die zweite Runde ist knapp zwei Minuten langsamer als die erste, aber die Zeit sieht Top aus. Ich biege ab Richtung T2, es sind noch etwa vier Kilometer. Mir ist etwas übel. Ich denke es kommt von den Gels, die zuletzt gar nicht mehr schmecken. Nach 2:18 erreiche ich T2. Das ist ein Schnitt von 38 km/h. Ich bin super unterwegs, knapp fünf Minuten schneller als letztes Jahr. Ich schiebe mein Rad durch die Wechselzone, wo war nochmal mein Platz? AAAAh, doch ein Gang zu weit. Schnell zurück, Rad einhängen und ab in die Laufschuhe. Vier Gels in den Anzug, Sonnenbrille und Kappe auf und los. Die Hitze hier fühlt sich enorm an. Der erste Kilometer geht einigermaßen, aber nur in 4:30. Hm, das wird wohl heute nix mit einem schnellen Lauf. In der Stadt steht die Luft, der Asphalt glüht. Ich versuche mich an den Wasserstellen gut zu verpflegen. Nach zwei Kilometern geht es aus der Stadt raus aufs Feld. Scheiße. Hier brennt der Planet. Die Schotterwege stauben ob der Athleten die sich über den Kurs schleppen. Ich sehe Leute gehen und am Rand liegen. Beim Eingang in die Stadt endlich wieder Wasser. Ich gehe durch die Station und nehme was ich kriegen kann. Ein Becher über den Kopf, einen trinken, einen über den Kopf, einen auf die Brust. Weiter geht’s. Nach 24 Minuten laufe ich am Ziel vorbei auf Runde zwei. VIERundZWANZIGMINUTEN! Für FÜNF Kilometer! Das wird noch ein langer Ritt. Ich verabschiede mich von jeglichen Zeit-Zielen. Ankommen wäre schön, ich versuch das mal. Ab der zweiten Runde laufen die Verpflegungsstellen alle gleich ab. So nass machen wie möglich, soviel trinken wie möglich. Ich verliere zwar jedes Mal eine halbe Minute, aber egal. Ohne das werde ich auf keinen Fall ankommen. Auf dem Feld halte ich mit ach und krach einen 5er Schnitt. Am Rand jetzt auch zusammengebrochene Athleten mit RTWs. Krass. Runde zwei im Sack. ERST ZWEI RUNDEN? In der Stadt herrscht abseits der Strecke gute Stimmung mit viel Musik. An zahlreichen stellen sind Stimmungsnester. Ich denke nur noch von einer Wasserstation zur nächsten. Es geht wieder aufs Feld. Landet da ein Rettungshelikopter? Da muss es einem echt dreckig gehen. Ich sehe auch Sanis auf Motorrädern. Neue RTWs. Ich überlege ernsthaft aufzuhören. Es ist so unfassbar anstrengend. Runde drei gechekt. Jetzt wäre aufgeben doch auch doof. Also nochmal los mit einem sehnsüchtigen Blick am Ziel vorbei. Es fühlt sich alles teilweise surreal an. Ich stelle mich gefühlt ne Stunden unter eine Wasserdusche. Hier könnte ich mich auch gut hinlegen. Weiter geht’s zum letzten mal raus aufs Feld durch die Feuer von Mordor. Wie neue Rettungswagen unterwegs, jetzt auch ein großer Feuerwehrwagen. Was ist hier bitte los? Eine Wolke schiebt sich kurz vor die Sonne, ist das schön. Es geht wieder in die Stadt. Einen Schritt vor den anderen. Nochmal trinken und abbiegen in den Zielkanal. Ich höre meinen Namen, leise und ganz weit weg. Ich torkel über die Ziellinie und bekomme das, wofür man den ganzen Scheiss macht. Die Finisher Medaille. Man bin ich fertig. Ein Blick auf die Uhr: 4:46h. Doch langsamer als letztes Jahr, aber angekommen. Nach kurzer Zeit im Ziel verlassen mich die Kräfte und ich muss in die Horizontale wechseln. Ein Sani nimmt mich mit und ist etwas besorgt. Nach einiger Zeit und einigen Bechern kalten ISOs geht’s aber wieder und ich darf gehen.

Nachdem ich es irgendwie nach Hause geschafft habe, geht`s mir nicht wirklich gut. Ich habe starkes Fieber und zittere bei 37 Grad im Schatten. Habe ich wohl einen kleinen Hitzschlag. Das erklärt auch so einiges auf der Laufstrecke. Jetzt erst mal erholen...

 

so far…
#keep on running.

 

Löwentriathlon 2025

24.05.2025 Löwentriahtlon

Endlich geht die Triathlon Saison los. Seit Wochen habe ich mich auf den Löwentriathlon gefreut. Zum vierten Mal in Serie starte ich hier in die Wettkampfsaison.

Leider waren die Vorzeichen dann doch nicht ganz so gut. Die Wettervorhersage sah mit 14 Grad und möglichem Regen nicht so super aus. Dazu kam, dass ich mir drei Tage vor dem Wettkampf wohl etwas eingefangen habe und mehr Zeit als gewohnt in der Keramikabteilung verbracht habe. Nichtsdestotrotz ging es am Samstag ins beschauliche Freilingen im Westerwald. Den Zeitplan hatte ich mir vor zwei Monaten in den Kalender kopiert und so kamen wir gut in der Zeit Richtung Eventgelände. Die Strasse war allerdings schon gesperrt, so dass wir noch ein paar Kilometer Umweg fahren mussten. Dann war auch der Parkplatz gesperrt, so das wir im Ort parkten und mit dem Rad zu Wechselzone fuhren. 20 Minuten sollten wir noch haben. An der Wechselzone angekommen wurde uns schlagartig warm. Die hatte bereits geschlossen. Ungläubig schaute ich in meinen Kalender. Nee, noch 20 Minuten Zeit. Leider hatte der Veranstalter den Zeitplan geändert und das Closing um eine halbe Stunde vorverlegt. Scheisse. Nachdem der Wettkampfleiter sich kurz unser Leid angehört hat, durften wir ausnahmsweise noch einchecken. Der Puls hatte hier bereits Wettkampfniveau. Als dann alles präpariert war, gingen wir zum Startbereich. Wir hatten noch über zwei Stunden bis zum Start. Wir schauten uns die Ligawettkämpfe mit Windschattenfreigabe an. Mit der Zeit wurde es echt kalt. Der Wind, leichter Nieselregen und 14 Grad waren nicht meine Welt. Als meine Beine zur Musik aus der PA gezittert haben verkündete der Sprecher: Luft - 14 Grad, Wasser auch. Neo-Pflicht. Uiuiui, das wird bestimmt frisch. 

Kurz vor dem Start drückten wir uns dann in die Neos und es ging an die Startlinie. Die war dieses Jahr in hüfthohem Wasser. 3-2-1 Start. Ich stürzte mich etwas abseits in die Fluten. Mein präfrontaler cortex meldete eine starke Differenz zwischen Körper und Aussentemperatur. Man war das kalt. Ich versuchte in meinen Rhytmus zu kommen und es klappte ganz gut. Schnell war ich an der ersten und dann an der zweiten Boje vorbei und es ging wieder zurück Richtung Ausstieg. Alles Super. Links neben mir schwamm jemand und kam immer näher. Ich wich immer wieder nach rechts aus, bis auch dort jemand auftauchte. Die beiden schwammen zusammen und ich kam völlig raus. Keine Luft. Auf den Rücken. Scheisse, lief doch eigentlich gut bisher. Auf dem Rücken ging es dann die letzten 100m zum Ausstieg. Ich machte mich auf in die Wechselzone. Aufgrund der Kälte hatte ich mir ein trockenes Langarmshirt zurechtgelegt. Aber nass wehrte es sich mit allen Mitteln und so verging viel zu viel Zeit bis ich mich endlich aufs Rad schwingen konnte. Jetzt Vollgas.

Die erste Runde ging schnell vorbei. Ich konnte viele Starter einsammeln. 270Watt auf dem Tacho und neu Bestzeit auf einer Runde. Auch auf der zweiten und dritten Runde konnte ich den Speed halten und ich überholte Peter Mitte der dritten Runde (genau wie letztes Jahr) Das wird nicht reichen. Ein paar Minuten später kam ich mit einer 30er Zeit wieder zur Wechselzone. Das war an dem Tag die viertschnellste Radzeit. Der zweite Wechsel liegt mir deutlich besser. Nach einer guten Minute war ich in den Laufschuhe und auf der Strecke. 

Kurz ein Gel und auf geht`s. Vor mir war allerdings niemand zu sehen, die TOP3 schienen weit weg. Nach ein paar Minuten kam Peter schon vorbei. Am Wendepunkt bekam ich ein "fünfter Platz" zugerufen. Vor mir schien nix machbar, hinter mir war auch keiner mehr. So hatte ich nicht die große Motivation all-out zu laufen. Hinzu kam der unebene Waldboden mit Schotterpassage auf dem Campingplatz. Ich hatte immer Angst um meine Sprunggelenke. Auf der zweiten Runde mischten sich die Überrundeten Teilnehmer auf die Strecke. Man wusste also nicht mehr, wer in welcher Runde ist und mit wem man noch kämpfen muss. Einer hinter mir sah schnell aus, und so habe ich die letzten 1 1/2 Kilometer nochmal etwas Gas gegeben. Kurz bevor ich in den Zielkanal einbog hörte ich den Sprecher den Viertplatzierten ankündigen. War ich doch noch so nah gekommen? Nach 1:05h war ich im Ziel. Fünfter Platz, was voll in Ordnung ist. Der vierte Platz (und der Altersklassesieg) war nur 15 Sekunden vor mir. Da wäre mehr drin gewesen. Peter hatte sich bis auf Platz drei vorgekämpft.

Schnell checkten wir unsere Räder aus. Es begann zu Regnen, was den Rest des Tages auch nicht mehr aufhörte. Das Wetter hätte also noch schlimmer sein können. Weiter geht`s in fünf Wochen beim Indeland Triathlon.

so far
#keeponrunning

 

Bonn Halbmarathon 2025

06.04.2025 Bonn Halbmarathon 2025

Heute stand der Bonner Halbmarathon auf dem Programm. Bei traditionsmäßig gutem Wetter ging es morgens um halb acht Richtung Bonn. Die Sonne strahlte vom Himmel, leider nur bei 4 Grad… Nach dem Beutel Check-In ging es zum Start, 5 Minuten noch Zeit, perfektes Timing. Pünktlich ging es dann um 8:45 auf die Reise. Ich hatte mir vorgenommen, den ersten 5er etwas entspannter anzugehen. Der erste Kilometer in 4:09m. Da ging es auch die Kennedybrücke hoch. Danach Richtung Ramersdorf zur ersten Wende bei Kilometer 4. Ganz schön windig bis hierhin (und frisch). Nun mit etwas Schwung zurück. Die ersten 5km in 20:30m, fühlt sich gut an. Von nun an versuchte ich die Pace zu finden und zu halten. Wieder über die Kennedybrücke, hier stehen echt viele Leute, die Sonne strahlt, läuft.

Ich biege um die Kurve runter zum Rhein, da ballert der Wind von vorne und ich Reihe mich in einer Gruppe ein. Die zweiten 5km gehen in 20:15 weg. Ab jetzt das Tempo etwas anziehen, dachte ich mir. Allerdings hatte ich die Rechnung ohne den Wind gemacht. Der blies unaufhörlich von vorne, dazu kam dann der Anstieg zum Hochkreuz. Die dritten 5km wieder in 20:15m, dafür deutlich anstrengender. Ab jetzt ging es dafür erst mal bergab und der Wind kam von hinten. Eine entspannter Kilometer 16 in 3:49m war die Folge. In dem Moment überholte mich jemand, der sich seit der Halbzeit in meinem Windschatten aufgehalten hatte und meinte: „Komm, zieh mit“ und ich dachte nur „bist du bescheuert? Du überholst mich nach einem 3:49m/km“. Ich habe also meine Pace gehalten und ab jetzt ging kein Kilometer mehr über 4 Minuten weg. Langsam wurde es etwas anstrengend, aber das Ziel kam auch näher. Die vierten 5km fielen in 19:35m. Das war echt gut. Also noch mal Vollgas auf dem Weg in Ziel (das bedeutete allerdings „nur“ Tempo halten). Nach kurzem Zick-Zack durch die Altstadt ging es dann auf die Zielgerade. 1:25:11h. Hätte ich so nicht mit gerechnet, aber cooler Lauf. So kann es weitergehen.

So far…
#keeponrunning